Georeferenzierung auf dem Vormarsch
(16.07.2010) Mit Geodaten referenzierte Informationen und Inhalte werden zur preiswerten Massenware im Web.
In einem aktuellen Beitrag der Technology Review analysiert Steffan Heuer die Bedeutung und den sich wandelnden Markt für Geodaten im Internet.
Geodaten - also die Verknüpfung von Ortsangaben mit digitalen Informationen aller Art - schicken sich an, zur neuen Währung im Web zu werden. Ortsdaten werden zur billigen Massenware. Der Zugriff auf und die Suche in Millionen solcher Koordinaten war bislang großen Organisationen vorbehalten - Mobilnetzbetreibern, großen Werbeagenturen, Regierungsbehörden. Nun kann jedermann die Info-Krümel der mitteilsamen Gesellschaft ansaugen und bis auf den Quadratmeter genau sortieren. Der Löwenanteil des Inputs an Bewegungsdaten, mit denen Unternehmen wie SimpleGeos ihre Datenbanken bestücken, stammen von mehreren Hundert Millionen Handy-Nutzern, die bei der Firma Skyhook zusammenfließen. Das Unternehmen aus Boston sammelt seit Jahren die Koordinaten von Mobiltelefonen, Laptops und WLAN-Hotspots in Nordamerika, Westeuropa und Ballungszentren in Asien. "Wir bringen es am Tag auf 300 Millionen Ortsdaten - und wir heben sie unbegrenzt auf. Ich will das auf eine Milliarde pro Tag ausbauen", sagt Skyhook-Chef Ted Morgan, der seine Datenbank auch an externe Anbieter vermietet.
Konkurrent WaveMarket hat das Konzept der mobilen Ortung noch um einen Schritt erweitert. Dessen Dienst Veriplace erlaubt jedem einmal registrierten Handykunden, sich nach Belieben minutengenau auf einer Karte sichtbar zu machen. Jede Kommunikation zwischen dem Telefon und einem Funkturm generiert eine Koordinate, die man für sich selber archivieren oder externen Webdiensten zugänglich machen kann. "Das funktioniert für jedes Handy, egal wie alt es ist, und egal auf welchem Netz es läuft", erklärt Marketingchef Joel Grossman. Auch hier muss nur zahlen, wer in großem Maßstab Ortsdaten abfragt. So kann jeder kleine Kurierdienst seinen Fahrer ebenso gezielt verfolgen wie große Logistikunternehmen, und jeder Familienvater kann auf seinem Büro-PC sehen, wo sich seine Kinder gerade herumtreiben.


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Das Projekt "Mobile semantische Navigation und Information" -MSNI - wird gefördert durch die Innovationsinitiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung für die Neuen Länder.